Google Home und Home mini: Wie smart sind die Lautsprecher wirklich?
Im August 2017 hat Google einen smarten Lautsprecher mit Sprachsteuerung auf den Markt gebracht. Somit stieg Google in den Konkurrenzkampf mit den erfolgreich etablierten smarten Geräten von Amazon ein. Daher stellen wir euch diese Woche die beiden smarten Lautsprecher Google Home und die kleinere Variante Google Home mini vor und teilen unsere Erfahrung und Eindrücke.
Die Sprachsteuerung der Google Home Lautsprecher heißt Google Assistant und basiert auf Machinen Learning, welches ein Bestandteil der künstliche Intelligenz ist. Der Google Assistant kann auf Basis von Daten sowie Algorithmen verschiedene Muster und Gesetzmäßigkeiten erkennen und somit seine Sprachsteuerung verbessern. Aufgrund der großen Datenbestände von Google sowie der voranschreitenden Forschung und Entwicklungen in dem Bereich Machine Learning ist es besonders spannend, wie gut die Google Home Lautsprecher sind.
Einrichtung:
Der erste Eindruck zu den Lautsprechern ist, dass sowohl der Google Home Speaker als auch der Google Home mini sehr wertig aussehen und gut verarbeitet sind. Insbesondere der Google Home mini ist gegensätzlich dem Google Home sehr unscheinbar. Bei dem Google Home besteht der Vorteil, dass eine mit stoffbezogene Unterschale gewechselt werden, um farblich zum Inventar der Wohnung zu passen.
Sind die Lautsprecher von Google in der Wohnung platziert, folgt die Einrichtung der smarten Geräte. Die Lautsprecher werden mit dem mitgelieferten Netzteil zunächst an der Steckdose angeschlossen. Für die weiteren Schritte benötigt man die Google Home App auf dem Smartphone. Diese gibt es für die Betriebssysteme Android sowie IOS.
Als erstes wird in der App ein “Zuhause erstellt”, um neue Geräte hinzufügen und die bereits eingerichteten Geräte wie unsere Philips Hue-Lampen oder die Tado Thermostate mit Google Home zu verknüpfen. Die Vielzahl an Verknüpfungen mit dem smarten Lautsprecher Google Home spiegelt die hohe Kompatibilität des Gerätes wider.
Des Weiteren ist der Standortzugriff von Google Home in der App festzulegen. Nachdem die Lautsprecher erkannt worden, wird eine Verbindung aufgebaut. Durch einen Ton der Lautsprecher wird die Verbindung geprüft. Im nächsten Schritt werden die Lautsprecher den Räumen zugewiesen bzw. neue Räume erstellt und die W-Lan Verbindung zum Heimnetzwerk hergestellt. Im Zuge der Anmeldung beim Google Assistant wird neben den üblichen Informationen zu Diensten und zum Datenschutz darauf hingewiesen, dass Freunde und Familie ebenso diesbezüglich informiert werden müssen. Die Sprachsteuerung ist personalisiert und wird durch die Einrichtung “Voice Match”, sprich Aufnahme einer Stimme der Person zugeordnet. Hierdurch können mehrere Personen auf einem Gerät angemeldet sein und auf persönliche Einstellungen Zugriff haben. An dieser Stelle wird deutlich, dass für das Maschinen Learning stark personalisierte Daten gespeichert und abgerufen werden.
Als nächstes gibt es die Option Musikdienste hinzufügen. Es besteht die Auswahl zwischen Spotify, Youtube Music, Google Play Musik und Deezer. Da wir grundsätzlich Spotify nutzen, wählten wir diesen Musikdienst aus. Zusätzlich können Videodienste, wie Netflix und maxdome hinzugefügt werden. Am Ende der Einrichtung werden einige Beispielaufgaben wie “Wann ist morgen mein erster Termin” oder “Erzähl mir was lustiges” vorgeschlagen, die man ausprobieren kann. An dieser Stelle ist die Einrichtung abgeschlossen. Nachdem der Google Assistant sowie die Phillipps Hue Lampen und die Tado Thermostate verknüpft sind wurde auf dem Startbildschirm vorgeschlagen “Mitglied in dein Zuhause einladen”. Genau das taten wir auch und zwar haben wir alle Wg Mitbewohner hinzugefügt. Diese können darüber hinaus in der Google Home App ein “Voice Match” machen, sodass der Google Assistant ein Nutzerprofil zuordnen kann, um beispielsweise auf deren Spotify Account zuzugreifen.
Ebenfalls wurde auf dem Startbildschirm vorgeschlagen, sich mit den smarten Steckdosen zu verbinden sowie mit unserem smarten Staubsaugerroboter von iRobot. Das Verbinden war innerhalb weniger Minuten erledigt und wir konnten unsere smarten Steckdosen und den Staubsauger auch per Sprachsteuerung steuern. Insgesamt war die Einrichtung durch die gute Beschreibung und Anweisung in der Google Home App sehr einfach.
Musikgenuss?
Kommen wir zur Musikwiedergabe. Beide Lautsprecher sowohl der Google Home als auch der Google Home mini sind relativ klein und leicht. Deshalb ist nicht zu erwarten, dass dieser ein eine vollwertige Musikanlage ersetzt. Nichtsdestotrotz hat insbesondere der Google Home Lautsprecher einen guten Klang und entwickelt erstaunlich viel Bass. Ab einer Lautstärke von etwa 75 Prozent wird deutlich, dass der Klang und Bass erheblich schlechter wird.
Bezüglich des Google Home mini waren unsere Erwartung an den Sound nicht besonders hoch, was sich leider bestätigte. Der Klang ist metallisch und man merkt, dass dieser Lautsprecher die Mini Variante ist. Dennoch ist der Lautsprecher für ein nicht allzu großes Zimmer ausreichend. Zudem verfügen beide Google Lautsprecher über einen Equalizer. Somit besteht die Möglichkeit Bass und Höhen einzustellen, wodurch in jeder WG innerhalb von wenigen Sekunden ein individueller Sound eingestellt werden kann.
Wie schon erwähnt standen bei der Einrichtung die folgenden Musikdienste Spotify, Youtube Music, Google Play Musik und Deezer zur Auswahl. Darüberhinaus können auch nicht aufgelistete Musikdienste, wie zum Beispiel Soundcloud verwendet werden, indem der Google Assistant einen beliebige Musik-App auf dem Smartphone oder Tablet verwendet.
Ein Weiteres gutes Feature ist der Gastmodus. Dieser erlaubt den Gesäten ohne, dass sie im W-Lan sein müssen, ihre Musik über den Google Home abzuspielen. Diese Funktion wird über die Bluetooth Schnittstelle des Google Home ermöglicht. Da wir oft Freunde zu Besuch haben, können diese durch diese Funktion ihre eigene Musik mit uns teilen, ohne unser eigenes Smartphone weitergeben zu müssen.
Sprachsteuerung mit Google Assistant
Der Google Home Assistant reagiert auf “Hey Google” oder “ok Google” und versteht zumeist die Befehle. Mit der Sprachsteuerung lassen sich alle Smart Home Geräte mit der dazugehörigen Bezeichnung leicht steuern. Bei Nebengeräuschen gibt es allerdings Probleme, wie zum Beispiel bei dem smarten Staubsauger iRobot. Das Starten des iRobots mit der Sprachsteuerung funktioniert problemlos, aber durch die Lautstärke des Staubsaugers versteht Google Assistant oft nicht sofort die Sprachbefehle.
Eine praktische Funktion sind “Abläufe”, wodurch Sprachbefehle und Aktionen der smarten Geräte individuell gestaltet werden. Andreas hat zum Beispiel einen “Ablauf” erstellt, den er zum schlafen gehen nutzt. Dabei wird der Google Assistant mit “Hey Google, alles aus” angesprochen und dieser schaltet das Licht aus, reguliert die smarten Thermostate auf 18 Grad und stellt sein Smartphone auf lautlos. Die “Abläufe” können auf einen bestimmten Zeitpunkt festgelegt werden. So kann ein Ablauf starten und beispielsweise ein Wecker aktivieren, der zum wach werden die Lieblingsmusik abspielt und das Licht anmacht. Die Lautstärke der Stimme von dem Google Assistant kann nicht separat von der Medienwiedergabe eingestellt werden. Jedoch gibt es die Möglichkeit, beim sprechen mit dem Assistanten, die Lautstärke der Wiedergabegeräte zu verringern.
Fazit
Die Google Home Lautsprecher sind sehr gut verarbeitet und lassen sich gut in die Wohnung integrieren. Der Sound von dem Google Home mini Lautsprechern ist allerdings sehr blechig und klingt nicht sehr klar. Bei dem standardisierten Google Home Lautsprecher ist der Klang um einiges besser, was eventuell auf die Größe zurückzuführen ist. Die Klang der Lautsprecher ist für die Alltag in Ordnung und bietet mit dem Equalizer gute Einstellungsmöglichkeiten. Bei einem Preis von 99 Euro für beide smarten Lautsprecher ist auch nicht zu erwarten, dass diese eine vollwertige Musikanlage ersetzen.
Trotz einiger Schwächen, welche die Lautsprecher bei Nebengeräuschen bezüglich der Spracherkennung zeigen, kann die Funktionalität der Lautsprecher als sehr gut bewertet werden. Aufgrund der individuell ausgestalteten “Abläufe” lassen sich die Lautsprecher sehr gut und praktisch in den Lebensalltag integrieren. Des Weiteren ist Google Home mit vielen anderen smarten Home Geräten kompatibel. Ebenfalls ist die Lernfähigkeit der Sprachsteuerung durch die KI sehr vielversprechend.
Hast du auch Google Home oder Google Home mini bei dir zu Hause stehen und hast vielleicht ganz andere Erfahrungen damit gesammelt? Lass es uns in den Kommentaren wissen.