Die Smart WG auf der re;publica 2019
Als Smart WG berichten wir ja, wie du weißt, nicht nur über unsere smarten Gadgets in der WG, sondern testen auch verschiedene Angebote zum Thema Smart City und besuchen auch Veranstaltungen, die thematisch für uns interessant sind. Und im Mai ist es nun wieder Zeit, spannende Vorträge zum Thema Digitalisierung anzuhören und über unsere digitale Gesellschaft zu diskutieren. Für uns ging es diese Woche nämlich auf die re;publica. Aber hiermit nicht genug.
Das OnlineMarketingRockstars Festival fand zur gleichen Zeit in Hamburg statt. Und da wir uns selbst auch arbeitsbedingt nicht zweiteilen konnten, haben wir unsere Kommilitonen aus dem 2. Semester des Master Online-Kommunikation gefragt, ob sie nicht Lust hätten, einen kleinen Blogbeitrag über ihren Besuch des OMRs zu schreiben. Dieser Idee haben sie kurz darauf zugesagt, weswegen wir für dich nächste Woche einen Gastbeitrag präsentieren können. Wir freuen uns auf jeden Fall schon darauf, ihn zu lesen. Aber das ist noch Zukunftsmusik, kommen wir nun zum Hier und Jetzt, bzw. zur STATION Berlin, denn dort fand die re;publica 19 statt.
Was ist diese re;publica überhaupt?
Die re;publica ist die größte europäische Fachkonferenz, die sich mit den Themen Internet und digitale Gesellschaft befasst. Gegründet wurde sie von Tanja und Johnny Haeusler, Andreas Gebhard und Markus Beckedahl. Seit 2007 treffen sich Menschen aus verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Social Media, Wissenschaft, Politik sowie aus der Bloggerszene um diese Themen zu diskutieren.
Es werden Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden angeboten bei denen auch die Teilnehmer der re;publica Fragen stellen oder an den Diskussionen teilnehmen können. Das Besondere an der re;publica ist, dass jeder die Möglichkeit hat seine eigenen Ideen, Projekte oder Themen einzureichen, wobei hier die Chance besteht, in das Programm aufgenommen zu werden.
Die diesjährige 13. re;publica fand zusammen mit der Media Convention Berlin statt und stand unter dem Motto tl;dr. Dieses Kürzel kommt aus dem Internet-Slang und bedeutet too long; didn’t read. Hierdurch soll vor allem auf die Kraft der Recherche und des Wissens aufmerksam gemacht werden. Über drei Tage gibt es viele interessante Stände von kleinen und großen Unternehmen sowie zahlreiche, spannende Vorträge und Präsentationen auf der Digitalkonferenz zu entdecken. Dies ist besonders wichtig, um neue Denkweisen kennenzulernen und vielleicht eine Inspiration für unsere Masterthesis zu bekommen.
Aufgrund der Vielzahl von guten Vorträgen und Workshops sowie unseren eigenen Interessen ist es nicht einfach uns auf ein Highlight festzulegen. Deshalb berichtet im Folgenden jeder von uns kurz darüber, was sein persönliches Highlight auf der diesjährigen re;publica war.
Outsourcing Ethics to Machines
Andreas: Dieses Jahr bin ich das zweite Mal auf der re;publica und wie schon beim ersten Besuch bin ich davon begeistert, Menschen aus den verschiedenen Bereichen kennenzulernen sowie mit ihnen über die unterschiedlichsten Themen zu sprechen. Nach den drei Tagen auf der re;publica sind bei mir zwei Sessions besonders in Erinnerung geblieben. Zum einen „Outsourcing Ethics to Machines“ von Mark Surman, dem Executive Director von Mozilla. Er sprach darüber, warum das gesellschaftliche Verständnis von AI fehlerhaft und gefährlich sein könnte. Dabei geht er darauf ein, dass wir AI zu stark vereinfacht betrachten und dabei Probleme übersehen, die wiederum verheerende Auswirkungen haben können. Dieser Vortrag ist mir deshalb im Gedächtnis geblieben, weil er mit guten Beispielen aufzeigen konnte, wo Algorithmen uns heutzutage beeinflussen und wo ihre Schwächen liegen.
Zum anderen war die Session mit Schlecky Silberstein, der 2010 einen der einflussreichsten deutschen Blogs mitbegründete, sehr unterhaltsam. In dem Vortrag sprach er unter anderem über die geplante Dokumentationsreihe „Moderne Zeiten“. Diese soll passive Nutzer dazu bringen den digitalen Fortschritt, der ihnen angeboten wird, zu hinterfragen. Der Grund, weshalb diese Session einer meiner Highlights war, ist weil Schlecky Silberstein das digitale Angebot zwar nutzt, aber dieses trotzdem sehr differenziert betrachtet sowie humorvoll hinterfragt.
It’s the end of the work as we know it
Timo: Mich hat am meisten der Vortrag von Ansgar Oberholz in der re;cruiting-Area begeistert. Ansgar ist der Mitbegründer des Creative Hubs „St. Oberholz” und beschäftigte sich in seiner Keynote mit der Entwicklung und den neuen Wegen der Arbeit. In der heutigen Zeit wird Arbeit immer dezentraler und gleichzeitig vernetzter. Genau hier setzt Ansgar an und versucht diesen Wandel in Bezug auf mehreren Dimensionen, wie z.B. Leadership und Struktur, zu beleuchten. Für mich persönlich war der Vortrag wahnsinnig inspirierend und er hat mir in jedem Fall neue Denkanstöße für meine anstehende Masterthesis gegeben.
Achtsamkeit – die Super-Fähigkeit für das digitale Zeitalter
Maren: Genauso wie die Jungs habe auch ich die re;publica genutzt, um mir verschiedenste Vorträge rund um das Thema Digitalisierung anzuhören. Neben meinem privaten Interesse generell die re;publica mit ihren zahlreichen Facetten kennenzulernen stand auch meine Masterarbeit im Fokus, bei der Auswahl der Vorträge. So konnte ich zum einen einige Aspekte bezüglich der Zusammenarbeit in Unternehmen aufnehmen und zum anderen Vorträge zum zukünftigen Arbeiten anhören. Auch für unsere Smart WG konnten wir des weiteren spannende Projekte kennenlernen und Kontakte knüpfen.
Doch ein Vortrag hat mich persönlich bei der re;publica besonders inspiriert, bei dem ich viel für mich selbst mitgenommen habe. Die Session von Mounira Latrache stand ganz unter dem Motto „Achtsamkeit – die Super-Fähigkeit für das digitale Zeitalter”. In diesem Vortrag ging es darum, einfach mal auf sich selbst zu hören und sich bewusst zu machen, warum man sich während der Arbeit häufig von etwas gestresst fühlt. Denn diesen Stress macht man sich auch einfach nur selbst und kann ihm mit kleinen Tricks entkommen. Ich bin nämlich auch so eine Person, die schnell mal bis 23 Uhr noch am Laptop sitzt, obwohl dies keiner von mir verlangt. Und jetzt wurde mir klar, dass man viel mehr auf seinen eigenen Körper hören soll und z. B. auch Pausen und der Zeitpunkt des Feierabends sehr wichtig sind, um eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu erhalten.
Fazit
Die re;publica 19 war eine sehr interessante und spannende Veranstaltung und ebenfalls eine tolle Erfahrung. Wir konnten sehr viel Input und neue Ideen von den zahlreichen Vorträgen und Keynotes mitnehmen und uns mit anderen Menschen über die digitale Welt austauschen. Wer noch nie dort war sollte auf jeden Fall mal hin, es lohnt sich!
Warst du auch dieses Jahr auf der re;publica und hast schöne Erfahrungen gesammelt? Was war dein Highlight? Lass es uns in den Kommentaren wissen!