Unsere neuen Fridge Cams von Smarter
Dass unsere Küche nicht besonders smart ist, weißt du spätestens seit dem Einzug unseres Kaffeevollautomaten, der tatsächlich die erste smarte Anschaffung für unsere Küche war. Aber nun haben wir es geschafft, auch unsere normalen Kühlschränke mit unseren Smartphones zu vernetzen. Und zwar mithilfe einer Fridge Cam! Wir haben sie jetzt seit ein paar Wochen im Test und berichten dir heute darüber, was das überhaupt ist und ob dieses Gadget eine lohnenswerte Anschaffung für jeden Haushalt ist.
Bei der sog. Fridge Cam von der Marke Smarter handelt es sich um eine kleine, kugelförmige Kamera, die man prinzipiell in jedem normalen Kühlschrank anbringen kann und die es seit diesem Jahr auch in Deutschland gibt. Diese kann man an der Innenseite der Tür befestigen und es wird bei jedem Schließen ein Foto vom Inhalt des Kühlschranks gemacht. Dadurch hat man die Möglichkeit, auch von unterwegs aus zu schauen, was noch alles zu Hause im Kühlschrank liegt.
Unser erster Eindruck
Beim Auspacken der Kamera ist uns direkt eine sehr starke Ähnlichkeit der Verpackung zu Produkten einer anderen Marke (Apple) aufgefallen. Davon ab wirkt das ganze Produkt aber sehr hochwertig und macht erstmal einen guten Eindruck. Allerdings konnten wir bei genauerem Hinsehen leichte Verarbeitungsfehler feststellen. Diese sind nicht weiter tragisch gewesen, dennoch ist es bei einer solch hohen Preiskategorie (170 € pro Kamera) eigentlich nicht akzeptabel.
Im Lieferumfang befindet sich die Kamera, ein Ladekabel und eine Halterung zur Befestigung mit zwei Klebe-Buttons. Dabei ist ein Klebe-Button als Ersatz gedacht, damit man später noch einmal die Möglichkeit hat, die Kamera neu zu platzieren. Nachdem wir dann alles ausgepackt hatten, wollten wir natürlich direkt die Kamera anmachen und loslegen. Das ging leider nicht. Bevor man irgendetwas mit dem Gerät machen kann muss es zuerst sechs Stunden lang an den Strom. Das zeigt schon einmal, dass die Kamera eine sehr lange Ladezeit benötigt. Darüber hinaus wäre es natürlich schön gewesen, wenn sie schon vorgeladen worden wäre. Aber gut.
Einrichtung: Aller Anfang ist schwer
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Ladeprozess ging es nun endlich zur Einrichtung der Fridge Cam. Dafür muss man sich zunächst die App downloaden und kann danach ein neues „Zuhause“ konfigurieren. Das ist mit ein paar Klicks schnell passiert, da man nur einen Namen festlegen und das WLAN-Netzwerk angeben muss. Danach kann man dann mit dem Hinzufügen der Kamera beginnen.
Die Einrichtung wird mithilfe der App Step-by-step erklärt und ist laut Smarter sehr simpel. Zuerst connected man sein Smartphone mit der Fridge Cam. Das funktioniert bei diesem Gerät optisch, das heißt man hält das Display des Smartphones nah an die Kameralinse und daraufhin fängt die Kamera an blitzartig zu leuchten. Schaut da bitte nicht direkt rein, das ist sehr verwirrend für die Augen – wir sprechen da aus Erfahrung ;).
Danach kann man dann die Fridge Cam mit der Halterung im Kühlschrank befestigen und arretieren. Dabei solltet ihr zuerst die grobe Position bestimmen und die Halterung dort ankleben. Folgend könnt ihr die Kamera dann mithilfe des Kugelgelenks genauer ausrichten. Ein wirklich viel zu klein dargestelltes Livebild in der App kann euch in dieser Situation unterstützen. Allerdings solltet ihr hier definitiv zu zweit arbeiten, um relativ schnell ein gutes Ergebnis zu erzielen. Bei uns hat die gesamte Einrichtung tatsächlich ganze 1,5 Stunden gedauert, also doch nicht ganz sooo simpel. Wenn das alles passiert ist, muss man die Fridge Cam nur noch kalibrieren (und das geht wirklich schnell) und dann ist sie einsatzbereit.
Nutzung im Alltag
An das Aufleuchten des Kameralichts beim Schließen des Kühlschranks muss man sich etwas gewöhnen, aber ansonsten tut sie was sie soll. Nachdem ein neues Bild aufgenommen wurde dauert es einen kleinen Moment und schon sieht man es in der App. Dabei ist die Qualität der Bilder erstaunlich gut und es ist der gesamte Innenraum ersichtlich. Man sieht natürlich nicht wie viel in den einzelnen Lebensmittel wie z. B. Butter noch enthalten ist und auch nicht dessen Zustand bzw. Mindesthaltbarkeitsdatum. Zwar kann man diese Daten auch in der App hinterlegen und dafür eine Liste anlegen aber das könnten wir ja auch mit jeder anderen Listen-App. Außerdem muss man darauf achten, dass bestimmte Produkte nicht von anderen verdeckt werden.
Ein weiterer Nachteil ist, dass man mit nur einer Kamera logischerweise nicht die Lebensmittel in der Tür betrachten kann. Smarter selbst schlägt zur Lösung dieses Problem den Kauf einer zweiten Kamera vor. Klar. Allerdings könnte diese nur sehr schlecht im Innenraum eines Kühlschranks positioniert werden, ohne, dass sie merklich stört. Mal abgesehen davon, dass man preislich dann schon fast bei einem günstigen, neuen Kühlschrank läge.
Davon ab ist die Grundfunktion der Kamera aber sehr gut und es sind noch weitere Benachrichtigungsfeatures integriert. Bspw. bekommt man eine Meldung, wenn die Kühlschranktür zu lange aufsteht. Das kann natürlich zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen. Außerdem wird man über einen niedrigen Akkustand der Kamera informiert. Und das passiert leider häufiger als man möchte. In unserem Test war die Kamera bei täglicher Benutzung des Kühlschranks schon nach sechs Tagen leer und musste für 4 Stunden aufgeladen werden.
Fazit
Die Kamera ist ein interessantes Gadget und eignet sich perfekt dafür, um ältere Kühlschränke smarter zu gestalten. So bekommt man etwas mehr Smart-Home-Atmosphäre in die Küche. Aber wie voll ist denn noch die Milch oder ist der Käse noch gut? Diese Fragen können weiterhin nicht von unterwegs aus mithilfe der Fridge Cam beantwortet werden. Wie sinnvoll und nützlich diese Kamera ist muss natürlich jeder selber entscheiden. In jedem Fall ist es ein Schritt Richtung Zukunft. Dennoch sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht den Mehrwert, um 170 € für dieses Gerät zu investieren.
Habt ihr diese Kühlschrankkameras auch schon ausprobiert oder habt ihr einen smarten Kühlschrank? Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen und freuen uns auf einen Kommentar.